Endlich wieder durchatmen!

Endlich wieder durchatmen!

Geschafft! Man war beim Einkaufen, kommt aus dem Geschäft und zieht sich als Erstes mit dem vollbepackten Arm so schnell es geht die Maske vom Gesicht. Dann atmet man einige Züge frische, kalte Winterluft ein. Wie befreiend, oder? Tatsächlich aber führt uns das zu einer wichtigen Frage:

Wie atmen Sie eigentlich?

Dass Menschen atmen müssen, um zu überleben, ist uns allen bekannt. Weitaus weniger bekannt ist aber die Tatsache, dass es nicht nur darauf ankommt, dass wir atmen, sondern auch darauf, wie wir atmen. Mit der richtigen Atmung können wir unsere Gesundheit fördern und unser Wohlbefinden verbessern. Eine falsche Atmung hingegen kann mitunter fatale Auswirkungen haben. Um herauszufinden, wie Sie atmen, gibt es einen einfachen Versuch. Achten Sie einfach jetzt gleich einmal darauf, ob Sie in genau diesem Moment gerade durch die Nase oder den Mund atmen. Wie schnell oder langsam fließt ihr Atem? Atmen Sie schnell und flach? Oder tief und langsam? Wo spüren Sie Ihren Atem hinwandern? In die Brust? Den Bauch?

Atmung findet immer statt und ist meist unbewusst

Selbstverständlich atmen Sie nicht nur in diesem einen Moment jetzt gerade. Sie atmen jeden Moment des Tages, meist vermutlich ganz ohne sich darüber überhaupt Gedanken zu machen. Ihr Körper regelt das für Sie – vermutlich fällt Ihnen Ihr Atem nur dann auf, wenn es einmal nicht so reibungslos klappt. Dies mag für Sie die quälend verstopfte Nase bei der letzten Erkältung gewesen sein, oder der schnelle und hektische Atem, wenn Sie gerade einen Sprint hingelegt haben, um Ihren Zug nicht zu verpassen.

Beobachtung der eigenen Atmung

Wenn Sie ermitteln möchten, wie Ihre Atmung sich im Alltag verhält, sollten Sie die kleine Beobachtungsübung von gerade eben also etwas häufiger durchführen. Dazu empfehle ich Ihnen einen Trick: Stellen Sie sich für einen Tag jede Stunde einen Wecker (beispielsweise auf dem Handy) und beobachten Sie jedes Mal, wenn er klingelt, Ihren Atem. Oder Sie verknüpfen die Selbstbeobachtung mit einigen festen Punkten in Ihrem Tagesablauf und achten beispielsweise beim Zurechtmachen am Morgen, beim Lesen Ihrer Emails im Büro, beim Essen zubereiten und bei Ihrer Abendaktivität sowie gegebenenfalls beim Sport einmal darauf, wie Sie eigentlich atmen. Wenn Sie nun herausgefunden haben, wie Sie atmen, dann stellen Sie sich vermutlich die Frage:

Was passiert überhaupt, wenn man falsch atmet?

Forscher haben herausgefunden, dass bis zu 90% der Menschen heutzutage falsch atmen. Falsche Atmung kann chronische Krankheiten verursachen oder verschlimmern. Sie kann zum Beispiel Schlaf Apnoe verursachen. Bei der Schlaf Apnoe setzt die nächtliche Atmung beim Schlafen immer wieder aus. Das kann auf Dauer Bluthochdruck, Nervenleiden und Autoimmunkrankheiten auslösen oder verschlimmern. Aber auch Asthma, Angsterkrankungen, Aufmerksamkeitsstörungen oder Stresserkrankungen können sich mit einer falschen Atmung in Zusammenhang bringen lassen. Schlechter Atem und Karies sind weitere Folgen, die eine falsche Atmung haben kann.

Dauerhafte Atmung durch den Mund hat negative Auswirkungen

Etwa die Hälfte der Menschen atmet hauptsächlich durch den Mund. Mundatmung kann allerdings schlecht für die Gesundheit sein, wenn sie zur Normalität wird. Sie kann auf das Nervensystem wirken und so den Körper in eine Art dauerhaften Stresszustand versetzen. Der Mund ist also nicht dafür vorgesehen, dass man dauerhaft allein durch ihn atmet. Er ist eher eine Notfallluke, die nur sparsam zum Atmen, etwa bei großer körperlicher Anstrengung, eingesetzt werden sollte. Zudem kann die Mundatmung langfristig bewirken, dass das Gewebe im Rachenraum erschlafft und einsinkt. Dadurch kann sich der Platz in den Atemwegen verkleinern, was die Nasenatmung noch zusätzlich erschwert. Verengte Atemwege wiederum sind bekanntermaßen ein Risikofaktor für Infektionen, da sich Bakterien oder Viren so leichter ansammeln und der Körper es schwerer hat, diese wieder loszuwerden.

Atmung beim Schlafen

Mit offenem Mund zu schlafen kann die Problematik noch zusätzlich verschärfen. Nächtliches Schnarchen wird ebenfalls hauptsächlich durch eine chronische Mundatmung ausgelöst. Diese kann dazu führen, dass wir weniger erholsam schlafen und weniger Zeit in der Tiefschlafphase verbringen. Zudem verliert der Körper durch die Mundatmung deutlich mehr Wasser, was unter anderem dazu führen kann, dass wir durstig aufwachen und unserem Körper Wasser fehlt.

Wie atmet man also richtig?

Dauerhafte Mundatmung führt dazu, dass wir noch mehr durch den Mund atmen. Atmen wir jedoch bewusst vermehrt durch die Nase, kann dies dazu führen, dass das Gewebe in der Nasenhöhle und im Rachen gekräftigt wird und die Atemwege sich auf Dauer wieder weiten. Dann fällt die Nasenatmung auch wieder leichter. Wir bekommen besser Luft.

Langsam und durch die Nase atmen

Langsames Ein- und Ausatmen ist ebenfalls sehr wichtig, um den Sauerstoff aus der Luft effizient aufnehmen und sich entspannen zu können. Je länger die Luft in den Lungen verweilt, desto mehr Sauerstoff können diese aus der Atemluft gewinnen. Viele Menschen atmen hingegen dauerhaft deutlich zu schnell. Mit Hilfe einer langsamen Atmung durch die Nase kann der Körper zu Entspannung finden und die eigeatmete Luft optimal verwerten. Zudem wärmt die Nase die Luft vor, befeuchtet sie und filtert schädliche Partikel heraus. Dadurch kann die Luft in den Lungen ebenfalls effizienter verwertet werden. Auch ein vollständiges und langsames Ausatmen vor dem nächsten Luftholen ist wichtig, um die verbrauchte Luft herauszulassen. Eine zu flache Atmung kann mit der Zeit schädlich sein, denn sie kann die Kapazität der Lunge mindern. Eine ausreichende Lungenkapazität ist jedoch wichtig, um die Luft gut aufnehmen zu können. Mit zunehmendem Alter verliert die Lunge an Kapazität. Jede Sportart, die man regelmäßig betreibt, kann helfen, die Lungenkapazität zu erweitern oder möglichst lange beizubehalten. Schon regelmäßiges Spazierengehen oder Fahrradfahren kann dazu einen wertvollen Beitrag liefern.

Für wen ist das richtige Atmen besonders hilfreich?

Grundsätzlich kann jeder Mensch von einer gesunden Atmung profitieren. Insbesondere aber Personen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie COPD oder Asthma können durch eine bessere Atmung unter Umständen eine deutliche Linderung ihrer Symptome bewirken. Auch bei nächtlichem Schnarchen und Schlaf Apnoe sowie bei hohem Blutdruck kann die richtige Atmung helfen. Leiden Sie wie viele Menschen unter Stress im Alltag oder unter einer akuten hohen Belastung? Oder möchten Sie einfach mehr Ruhe und Gelassenheit in Ihr Leben bringen? Auch hier kann eine bessere Atmung hilfreich sein! Bei Erkrankungen wie dem posttraumatischen Stresssyndrom, bei Panikattacken, Angsterkrankungen oder Depressionen gibt es ebenfalls Hinweise, dass eine bessere Atmung zur Genesung beitragen kann.

Mit der richtigen Atmung zu mehr Wohlbefinden und Gesundheit

Mit einer richtigen Atmung können Sie dauerhaft Ihr autonomes Nervensystem beeinflussen und Ihre Gesundheit verbessern. Atemübungen können einen wertvollen Beitrag dazu leisten, eine gesündere Atmung zu erlernen und einzuüben.

In meiner Praxis ermittle ich mittels einer umfassenden Anamnese und einer gründlichen Diagnostik zunächst die Ursachen für Ihre derzeitigen Beschwerden und erstelle dann für Sie einen ganzheitlichen Behandlungsansatz. Neben der Nasenatmung, die eine wichtige Basis darstellt, können zum Beispiel der immunsystemische Testaufbau zur Ermittlung von Viren, Bakterien und anderen Störfaktoren der Atemwege zum Einsatz kommen oder Herzfrequenzvariabilitäts-Training, welches der Atmung und dem Nervensystem hilft, sich besser zu regulieren und gesund zu werden, so wie bei psychischen Problemen die Rosen Methode Körperarbeit, die Sie dabei unterstützt, zu einer natürlichen freien Atmung zu gelangen und alten emotionalen Ballast dauerhaft zu verarbeiten.

Haben Sie Fragen an mich zum Thema Atmung oder wollen Sie lernen, dauerhaft besser zu atmen? Dann vereinbaren Sie gerne einen kostenlosen Online-Video-Termin oder melden Sie sich per E-Mail unter praxis@weber-ganzheitliche-medizin.de oder telefonisch unter 089 32 80 88 97.

Ich freue mich auf Sie!

Ihr Sebastian Weber

 

 

 

Wichtiger Hinweis: Die in meinen Blogs genannten Behandlungsmethoden stammen aus der Erfahrungsmedizin. Die Mehrzahl dieser etablierten, medizinischen Therapieverfahren ist noch nicht nach den Grundsätzen der evidenzbasierten Medizin (Schulmedizin) wissenschaftlich hinreichend abgesichert. Insbesondere existieren noch keine randomisierten, kontrollierten Studien oder übergreifende Metaanalysen. Ein Erfolg der Erfahrungsmedizinischen Therapieformen kann nicht in jedem Behandlungsfall gewährleistet werden.